Sprayday mit MOWER

Seit Jahren fallen die grossflächigen, aufwändigen Pieces von Mower in Bern auf. Wir haben das Mitglied der legendären Schwarzmaler-Crew bei einem Sprayday begleitet, die Entstehung eines Bildes dokumentiert und uns mit ihm über seinen Werdegang und seinen Style unterhalten.

„Der zehn Meter lange Style muss beim Blick aus dem vorbeifahrenden Zug auffallen“

Meine Graffitis nehmen viel Platz ein, die Letters sind grosszügig gezogen und der gesamte Style soll, insbesondere wenn man direkt davorsteht, den Betrachter beeindrucken. Dieser Aspekt ist seit meinen künstlerischen Anfängen im Jahr 1999 bestimmend für mich als Sprayer.

So soll auch das Graffiti für den Layup Shop wirken – der zehn Meter lange Style muss beim Blick aus dem vorbei- fahrenden Zug auffallen. Beim Aufbau der Letters achte ich stets auf eine ausgewogene Balance, Bewegung und Explosivität. Ich bevorzuge es, wenn der Style eine gewisse Kraft und stechende Dynamik ausstrahlt.

Das grafische und solide Resultat der zweifarbigen Outlines begeistert mich immer wieder aufs Neue und generiert so einen zusätzlichen Effekt. Während das Fill-in ruhig, abgestuft und ohne viel Beiwerk dargestellt wird, favorisiere ich einen knalligen und energiegeladenen Hintergrund.

Graffittimalen ist für mich ein kreativer Gesamtprozess, in welchem die Suche nach Inspirationen und künstlerischem Erkunden genauso dazu gehört, wie das Setting vor den Wänden gemeinsam mit Freunden und Malern zu zelebrieren.

„Konzeptwände an der Bahnlinie, farbige Crewbombings auf den Strassen, vollgesprühte Kolibri-Zugkompositionen, Tags in den Gassen der Altstadt und das Nonstop Magazin waren wichtige Inspirationsquellen für mich“

Die Berner Graffitis und die dazugehörende Szene Mitte der 1990er und anfangs der 2000er Jahre haben meinen Style geprägt. Aufwändige Konzeptwände an der Bahnlinie, farbige Crewbombings auf den Strassen, vollgesprühte Kolibri-Zugkompositionen, Tags in den Gassen der Altstadt und das berüchtigte Nonstop Magazin waren wichtige Inspirationsquellen in meiner gestalterischen Entwicklung. Das Interesse und der Ein- stieg in die Sprayerszene erfolgte meinerseits nicht über den Hip Hop, sondern viel mehr über parolenpolitische, antifaschistische und antikapitalistische Bewegungen. Bis heute bin ich der Überzeugung, dass Graffitis nicht nur ein ästhetisches Ziel verfolgen, sondern auch eine wichtige Rolle im Aktivismus, zivilen Ungehorsam und in der Gesellschaftskritik spielen sollten.

„Die Gründung der Schwarzmaler Crew war für mich ein wichtiger Meilenstein“

Die Gründung der Schwarzmaler Crew im Jahr 2008 war für mich ein wichtiger Meilenstein. Gemeinsam mit AERO, KESE27, KKADE, KLEX, ONUR und WES21 zelebrieren wir als Kollektiv wie auch als Individuen das kreative Schaffen in verschiedenen Facetten – wobei Graffiti bis heute für mich den wichtigsten Bestandteil darstellt. Der Austausch mit anderen Kulturen und Graffiti-Writern sehe ich als wertvoll und so sind über die Landesgrenzen hinaus inspirierende Freundschaften von Berlin bis nach Südostasien entstanden.
Die Vergänglichkeit der Wandbilder stellt für mich einen speziellen Reiz dar. So bin ich der Überzeugung, dass Graffitis vor Ort betrachtet werden müssen, wenn man deren volle Wucht und Kraft erfahren will.

„Spontanität ist für mich stets ein guter Wegweiser“

Das Shirtdesign basiert auf einem Simple-Style, den ich vor einigen Wochen in Bern gesprayt habe. Beim Gestaltungsprozess ist für mich wichtig, dass ich unvorhergesehene Ideen einfliessen lasse und umsetze. Spontanität ist für mich stets ein guter Wegweiser.

Mower T-Shirt gibts hier im Onlineshop und im Layup Shop Bern.

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December 16, 2020. Layup News. No Comments.

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