Die Legende auf Stahl. Ein Globetrotter welcher bunte Aktionen auf fahrendem Stahl initiiert. Treuer Crew Mate und talentierter Graffiti Writer mit viel Liebe für Farbe und Formen. Seit Jahren beweist uns Rest seine Leidenschaft für Graffiti. Sicher lieber auf Stahl, aber doch immer auch gerne auf Wänden. Für unsere Augen aber immer ein Schmaus. Seine Bilder wiederspiegeln seine langjährige Erfahrung. Rest nimmt uns mit an einen Sprayday, erzählt uns ein paar Stories aus alten Zeiten und beschreibt wie es bei ihm angefangen hat, damals.
Mitte der 80ger machten sich ein 12-Jähriger Junge und seine Familie auf den Weg in ein weit entferntes Land um Glück und Sicherheit vor Repressalien der Regierung und der Polizei zu finden. Dabei mussten sie Verwandte und Freunde zurücklassen.
In der Schweiz angekommen gings direkt mit der Schule und zusätzlichen Sprachunterricht los. Zwei Jahre später war der Junge integriert und machte alles wie die Einheimischen es taten, egal was. Sein älterer Bruder war jedoch schon nach fünf Wochen nicht mehr von den Einheimischen zu unterscheiden und auch ziemlich weit mit Freunde finden und Sachen unternehmen, die dem scheuen Jungen noch Angst machen.
Später im Jahr 1988 nahm ihn sein grosser Bruder das erste mal mit an eine Party in der Stadt und stellte ihn seinen Freunden vor. Zusammen gingen sie dann alle an die Party und nach einer Weile wollten sie in das Stadtzentrum gehen und so ging auch der Junge mit. Angekommen zieht einer (ZARE 213) eine Spraydose aus dem Rucksack und fängt an zu taggen.
Der Junge ist auf der stelle paff und erhält die Dose auch gereicht um zu taggen. Im ersten Moment ist er zu sehr damit beschäftigt, was er überhaupt schreiben soll, sowas war ihm nicht bekannt also guckt er was und wie die anderen getaggt haben und startet mit seinem ersten Tag, das in einem Exzess endete. Es hatte sich was in ihm aufgestaut und an diesem Abend liess er es los.
Von da an war Hip Hop ein Begriff für ihn und er lernte schnell andere Hip Hopper aus der Gegend kennen und gründete eine Crew, YSR (Young Soul Rebels).
Von 1989 bis 1991 machte die Crew viel Druck und so beschloss der ältere Bruder ihm den King der Stadt (SPOCK 213) vorzustellen. Sein Bruder und Spock 213 hatten schon zusammen Trains gemalt und kannten sich gut. So traf der Junge den King, dieser sagte ihm „male zuerst 20 Trains, dann kannst du mal mitkommen mit uns“. Der Junge nahm die Herausforderung an und kurz darauf waren sie Freunde. Er musste keine 20 Trains malen vorher, denn er war mit seiner Crew schon genug aufgefallen.
Dann, 1991 machten sie den ersten Train zusammen auf einen EBT oder RM, die heute zur BLS gehört.
Ab da lernte er dann Rosy One, ECY und Zambo kennen, zusammen gründeten sie die Crew ABM (Aktion Buntes Metal). Dann ging es so richtig los mit Wholetrains, Wholecars und Panels bis 1995 der erste Dämpfer kam: Polizei, Hausdurchsuchungen, Haftbefehl und Untersuchungshaft.
Die Crew ging danach auseinander, aber der Junge machte weiter, lernte die TS Crew, Riap, MA usw. kennen.
Bis dann im Jahr 2003 der zweite Dämpfer kam, aber diesmal musste der Junge, der mittlerweile erwachsen geworden ist, die Füsse echt stillhalten; denn das würde er nie und nimmer bezahlen können.
So begann der junge Mann seine alten Namen hervorzuholen, aber die waren ihm irgendwie fremd geworden. Es war nicht einfach zurück zu gehen, denn das was er bis dahin entwickelt hatte liess ihn nicht los.
Im Jahr 2011 war der Spuck vorbei und er konnte wieder mit Vollgas das machen, was er am besten konnte. Nennt wie ihr es wollt, ich nenne es Wut rauslassen, Wut die sich tagtäglich durch negative Menschen in einem anstaut.
Die negativste Erfahrung jedoch, die der Junge mit Graffiti gemacht hat ist nicht die Polizei oder die Untersuchungshaft. Nein, es war als er die Nachricht bekam, das alle seine Bilder und Videos durch einen Wasserschaden in einem bestimmten Keller zerstört waren und der Inhaber des Kellers alles in die Mülltonne geworfen hat. Für ihn war es als hätte man ihm den Boden unter den Füssem weggezogen und er in ein endloses Loch fallen würde.
Seine Geschichte war zum grössten Teil verschwunden. Damals haben die Leute vor allem die eigenen Bilder fotografiert, da die Entwicklung der analogen Filme sehr teuer war.
Was zu damals und heute ein grosser Unterschied ausmacht sind die digitalen Kameras und die Paparazzis (Spotter). Du musst heute nicht selbst auf Bahnsteigen deinen Arsch riskieren für ein Foto. Alles andere ist nicht gross unterschiedlich zu früher, Polizei, Bahnarbeiter und Rambos gab es schon damals so wie heute noch.
Der einzige Unterschied ist noch, dass viele junge Writers denken, dass wenn sie Hallbilder (legale Bilder an Hall of Fames) malen mit voll abgebyteten Styles sich ein Namen machen und dafür Respekt bekommen, sie irren sich. Geht raus, malt wo es nicht erlaubt ist, versucht eigenen Syle zu entwickeln ob gut oder schlecht, wenn ihr dranbleibt könnt ihr einzigartig werden, denn Halls sind vom Ursprung her nur den famosen Writern bestimmt, die die eben alles zerbombt haben und jetzt die Sache ein wenig ruhiger angehen.
Eines Tages werdet ihr das selbe denken, wenn ein Anfänger, der noch nie ein Illegales Bild gemalt hat, dich, der schon alles gemacht hat in 1000fach, einfach crosst und das noch mit Silber. Dann versteht ihr was der Junge meint, zu diesem Punkt.
Die, die ich respektiere sind die, die wissen was Respekt heisst.
Grüsse und Respekt an: Layup und an alle Reals mit denen ich unterwegs war und Spass hatte und habe!
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