Ange Violent ist uns mit seinen freshen Illustrationen und seinem illustrierten Tagebuch „Journal de l‘Angel Violent‘‘ aufgefallen. Wir haben den hervorragenden Illustrator und Graffitiwriter aus Neuenburg gebeten, für uns ein T-Shirt zu designen und haben ihm bei dieser Gelegenheit ein paar Fragen gestellt.
Kannst du uns zum Anfang kurz etwas über dich sagen?
Ich bin ein 32 jähriger Illustrator aus Neuenburg, bin verheiratet und habe einen Sohn.
Warum bist du verheiratet? Heutzutage heiraten doch viele nicht mehr.
Seit ich ein kleiner Junge bin wollte ich immer eine schöne Frau heiraten und das hab ich dann auch gemacht.
Mit einer pompösen Hochzeit, wie in einem kitschigen Film?
Es war eine wunderschöne Hochzeit, nicht so gross, aber wir hatten eine Sängerin die Nick Cave Songs gesungen hat, und auch ein kleines Rock Konzert und Feuerwerk. Und ein paar Scherben gabs auch.
Was machst du zurzeit so?
Momentan unterstütze ich meine Frau, damit sie ihr Studium beenden kann.
Das heisst du kümmerst dich viel um deinen Sohn. Wie alt ist er denn und was hat sich seit seiner Geburt für dich verändert?
Er ist nun einjährig. Seit er geboren ist habe ich ein- deutig weniger Zeit zum arbeiten. Ich wähle aber viel besser aus was ich machen will und konzentriere mich ausschliesslich auf persönliche Projekte. So mache ich auch keine Freelancer Jobs mehr, die fand ich sowieso stressig.
Neben Illustrationen machst du machst auch Graffiti, wann hast du damit angefangen?
Ich habe 2003 mit Graffiti angefangen, nachdem ich den Film 187 mit Samuel L. Jackson gesehen hatte.
Du hast mit Graffiti angefangen nachdem du 187 gesehen hast? Warst du damals so in einer Art Gang und wolltest lieber ein seriöser Graffiti Künstler werden?
Ja, ich startete eine ‘One Man Gang‘ nur ich alleine und ich habe viel geprügelt, vielleicht weil ich trotz meiner Grösse beweisen wollte das ich der Stärkste bin.
Denkst du Graffiti kann Leute davon abhalten kriminell zu werden und auf die falsche Bahn zu geraten?
Wenn man mit Graffiti anfängt, macht man vielleicht schon mal etwas Kriminelles, aber ja nur so kleine Sachen. Hingegen hilft einem die Leidenschaft, die man für Graffiti entwickelt auch dabei, sich auf anderes zu konzentrieren, zum Beispiel auf Kunst im allgemeinen.
Und wie gings dann los mit Graffiti?
Am Wochenende mussten ich immer nach Biel oder Bern um Graffiti-Dosen zu kaufen. Später habe ich sie dann beim Jumbo geklaut.
Wie sind Jumbo Dosen?
Die besten, aber nur mit Original Caps.
Was malst du am liebsten?
Am liebsten male ich Freights und legale Wände am Tag, weil man da auch mal ein Barbecue machen kann.
Wir haben gehört, Du musstest deine Nonstop Graffiti Magazin Sammlung verkaufen, wieso?
Ich hatte einige Bussen wegen Graffiti und musste sie bezahlen. So habe ich Flohmärkte gemacht und habe unter anderem die Nonstop Magazine dort verkauft.
Sprayst du im Moment noch viel?
Nein, zurzeit konzentriere ich mich mehr auf meine Karriere als Illustrator und Künstler.
Einige deiner Illustrationen haben manchmal gewalttätigen Inhalt. Was willst du damit zeigen?
Manchmal fühlt man sich wieder wie früher als kleiner Bub oder Teenager wenn alles um einen herum so gross und mächtig wirkt. Die Emotionen und Hormone stei- gern dieses Gefühl zusätzlich. Deshalb zeichne ich mich oft bei einem Faustkampf in der Strasse oder bei einer Hardcore Train Action, obwohl ich beides schon länger nicht mehr mache.
Was machst du sonst noch gerne?
Ich liebe das Reisen, gutes Essen und Kampfsport.
Wie bist du eigentlich zu deinem Namen gekommen, und was bedeutet er?
Mein Name kommt von dem Manga GTO „Great Teacher Onizuka“. In einer Episode kam der Hauptcharakter im Outfit eines japanischen Gangmitglieds in der Schule an und auf einer seiner Fahnen hinter seinem Fahrrad steht etwas, das auf Japanisch Ange Violent („gewalttätiger Engel“) bedeutet. Zu der Zeit brauchte ich einen Namen, um einige Wandbilder zu machen, also nahm ich ihn und jetzt bin ich dabei geblieben.
Willst du uns zum Schluss noch ein paar Namen deiner Idole und Künstler die dich inspiriert haben in deinem Leben geben?
Die UNO Crew in Neuenburg, die Legende Tune 031, Turbo the King of Mongol und meine Grossmutter.
https://www.instagram.com/ange_violent/
Das Buch „Journal de l‘Ange Violent‘‘ ist hier erhältlich.
Das Ange Violent Layup T-Shirt findet ihr hier.
Usual, das sind die kreativen und modischen Köpfe aus der Modehauptstadt Milano. Seit ihrer Gründung beweisen sie mit viel Herzblut und Style das in Italien richtig gute Kleider gemacht werden können. Natürlich sind die Jungs auch Sprayer, Skateboarders und Rap-Addicts welche zusätzlich noch die späten 90iger Vibes mitbringen. Lest das kurze und bündige Interview mit dem Gründungsmitglied Massimiliano.
Wer und wann hat Usual gegründet?
Ich habe Usual mit meinen Crewmates 2016 gegründet, mit dem Ziel, Kleidung zu machen, die unsere Vision von Stil widerspiegelt, etwas, das niemand sonst in Italien mit der gleichen Stimmung im gleichen Moment gemacht hat.
Warum der Name ‚Usual‘?
Weil wir, wie der Name schon sagt, etwas repräsentieren wollen, das wir schon immer geliebt und respektiert haben, nichts Neues, nur unsere Vorstellung von Coolness.
Was war Ihre Motivation, die Band zu gründen?
Die Motivation, die uns jetzt antreibt, ist die gleiche wie am Anfang, etwas zu machen, das wir mit Stolz tragen würden und das uns und unsere Kultur zu 100% repräsentiert.
Produziert Ihr alles in Italien, und warum?
Ja, alles wird in Italien hergestellt, vom einfachen T-Shirt bis zu den neuesten Trainingsanzügen und Jacken, der Preis ist vielleicht etwas höher, aber die Verbindung und die Beziehung zu den Leuten, mit denen wir arbeiten, ist einfacher und schneller, ausserdem wollen wir unsere Gemeinde und die lokale Wirtschaft unterstützen.
Was ist Ihre Verbindung zur Graffiti-Szene?
Wir sind mit dem Malen aufgewachsen und wir malen immer noch. Graffiti war und ist eine grosse Inspiration, sowohl in ästhetischer als auch in handwerklicher Hinsicht.
Wer macht die Designs für die Marke?
Wir machen immer noch einen grossen Teil des Designs, aber wir sind ständig auf der Suche nach talentierten Leuten um uns herum.
Link usual_usual
Usual products on Layup.ch
Louane ist ein Zeichner, Maler, Graffiti-Künstler und Illustrator. Ob mit Pinsel auf der Leinwand, mit Touch Pen am Bildschirm oder mit der Spraydose an der Wand, immer kann er seine grenzenlose Kreativität zum Ausdruck bringen. Seine Graffiti entstehen spontan an der Wand. Moderne Buchstaben und Farbkombos im Zusammenspiel von Dispersion und Spray, mit oder ohne Outlines. Die Fotos vom Sprayday zeigen euch wie er sein Graffiti macht.
Es gibt die Dinge, die wir tun, die für etwas oder jemanden nützlich sind, und die, die auf den ersten Blick für nichts oder niemanden nützlich sind. Es ist wichtig zuzugeben, dass wir viele Dinge tun, bei denen wir auf eine relativ genaue Rückmeldung warten. Ich arbeite, um Geld zu verdienen, ich baue ein Haus, um darin zu wohnen, ich sitze im Sessel, um bequem zu sein.
Ich zeichne, weil „ich es mag“. Ich arbeite nicht, weil „ich es mag“, sondern es gibt rationalere Gründe dafür. Des- halb habe ich mich entschieden, in der visuellen Kommunikation zu arbeiten. Wenn es darum geht zu definieren, was Kunst ist, könnte man einfach erklären, dass es in der Werbung um etwas geht; sie hat einen Zweck und eine Botschaft.
Im Vergleich dazu dient die Kunst keinem Zweck, sie hat keine Funktion und keine Botschaft. Wenn Sie zum Bei- spiel jemanden fragen, wie er eine freie Schöpfung (eine Zeichnung, ein Lied, ein Gedicht) findet, wird er oft sa- gen: „Es gefällt mir (aber ich kann nicht sagen, warum)“, wohingegen wir sagen können, warum wir etwas mögen, das funktional ist, indem wir erklären, was es für uns tut, oder noch subtiler, warum wir die Botschaft oder ideologische Zugehörigkeit, die es vermittelt, gutheissen. Ich finde dieses Konzept eher interessant.
Ich habe schon immer gerne gezeichnet und ich denke, das ist der rationalste Grund, warum ich auf Graffiti gestossen bin. Dann bin ich ein soziales und zivilisiertes Wesen, ich mochte es nie, allein zu Hause zu zeichnen, und in meinem Freundeskreis teilte keiner dieses Interesse. Sobald ich anfing, auf Wänden zu malen, vor etwa zehn Jahren, lernte ich das kennen, was man als „die Graffiti Welt“bezeichnen kann. Dann begann auch ich, mich für Buchstaben zu interessieren, Alphabete zu zeichnen, Pseudonyme zu erfinden, sie mit anderen zu teilen, uns unter einem gemeinsamen Emblem zusammenzuschliessen.
In diesem Zusammenhang habe ich grossartige Menschen kennengelernt, einige von ihnen gehören jetzt zu meinen engsten Freunden und haben mir in meiner Entwicklung viel gebracht. Ich grüsse und danke ihnen an dieser Stelle.
Schliesslich mag ich es, eine Wand zu bemalen, um eine gute Zeit zu haben, ausserhalb der Zeit, wie eine Meditation. Deshalb ziehe ich es vor, nicht mit einer Skizze zu malen, sondern einfach das zu malen, was ich in dem Moment wirklich will, und dann zu entdecken, wie es sich visuell materialisiert. Wenn ich eine Zeichnung an einer Wand reproduziere, bin ich sehr oft von der Wand enttäuscht, und ich denke, es liegt daran, dass die Zeichnung vielleicht schon selbstgenügsam war.„Ich habe versucht, diese spontane Schöpfung, die ich an Graffiti schon immer geschätzt habe, zu transkribieren“
Ich habe versucht, diese spontane Schöpfung, die ich an Graffiti schon immer geschätzt habe, zu transkribieren; kleine Stile zu zeichnen, ohne zu viel nachzudenken, wie auf ein Notizbuch zu kritzeln, während man telefoniert.
Die T-Shirts von Louane gibts hier im Onlineshop!
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