Illustratorin C-LINE

C-Line lebt und arbeitet in Zürich. Die gebürtige Bernerin wuchs in Zürich auf und lebte einige Jahre in Berlin. Ihr Kunststil ist zeitgenössisch mit einer Kombination aus perfekten Linien und Formen. C-Line betrachtet die Welt als ihre Leinwand und hat Erfahrung im Malen von Wänden, Leinwänden, Street Art, Bürodesigns und Mode. Wir freuen uns ein Design für ein Damen- und Herren T-Shirt von ihr in unsere Layup Kollektion aufnehmen zu können. Damit ihr die Künstlerin besser kennenlernen könnt haben wir ihr ein paar Fragen gestellt.

Hallo C-Line, erzähl uns mal was über dich?

Also, ich bin in Bern geboren, aufgewachsen in Gümligen und Dänemark. Mit 10 Jahren sind wir dann nach Zürich gezogen in das Haus meiner Grosseltern.

Ah, dann bist du ja Bernerin? Was für einen Bezug hast du heute zu Bern?

Das stimmt. Bern ist schön, ich mag den Dialekt aber sonst bin ich nicht mehr oft dort.

„Das Gymnasium habe ich abgebrochen und danach eine Hotelhandelsschule mit KV abgeschlossen. Ich habe später nie mehr in diesem Bereich gearbeitet.“

Hat dich eine Ausbildung im gestalterischen Bereich damals nicht interessiert?

Doch klar. Ich hatte wohl aber zu dieser Zeit keine Lust mehr noch einmal in die Schule zu gehen.

Wann hast du mit Malen und Zeichnen angefangen?

Schon seit klein auf.

„Mit 23 Jahren bin ich dann nach Berlin gezogen und habe dort nur noch Kunst gemacht.“

Warum bist du gerade nach Berlin gezogen?

Die Stadt hat mich sehr inspiriert; viel Streetart und mehr Möglichkeiten als damals in Zürich.

„Meine erste Ausstellung war im Carhartt Store Berlin, das ist jetzt 17 Jahre her.“

Sind Ausstellungen nach wie vor wichtig für dich? Oder machst du mehr Auftragsarbeiten?

Ja das stimmt, zurzeit mache ich mehr Auftragsarbeiten.

„Mein erster Hund Sumo kommt auch aus dieser Zeit. Er ist leider vor 3 Jahren gestorben. Danach habe ich Rhea adoptiert. Es ist schön jeden Tag in der Natur zu sein und so viel Freiheit zu haben.“

Holst du deine Inspiration auch in der Natur und der Tierwelt? Einige deiner Figuren erinnern uns an Tiere?

Ja, meine Inspiration kommt von überall aber wohl am sichtbarsten aus der Tierwelt. Ich mag das, wenn ich zeichne und nicht weiss, was dabei raus kommt.

„Jetzt wohne ich in Zürich mit Brian. Da er auch Künstler ist, hilft er mir bei der Umsetzung grösserer Projekt. Das macht dann auch gleich viel mehr Spass.“

Was waren die coolsten Projekte die du in den letzten Jahren gemacht hast?

Das Schulhaus in Grellingen war ein Highlight und auch das Sportzentrum in Seebach.

„Ich möchte am liebsten alles immer mit Pinsel / Roller malen aber das geht manchmal einfach zu lange …“

…und dann nimmst du Spraydose oder Marker?

Marker nehme ich sowieso immer noch für Leinwände und so. Für Fillings würde ich nun auch Spraydosen nehmen.

Instagram: c_line.art

August 4, 2021. Layup News. No Comments.


Sprayday mit AMIK

Aus der Provinz in internationale Graffiti Magazine und die Köpfe von Hardcore Train Writers rund um den Globus: Amik ist seit Ende der 90iger Jahre weitherum ein Begriff. Mitte der Nullerjahre zog er sich von Graffiti zurück um in einer ganz anderen Disziplin einen steilen Aufstieg zu machen. Amik liebt es in der höchsten Liga zu spielen. Seit einigen Jahren ist er wieder in der Graffitiszene dabei und verblüfft uns immer wieder mit seinen neuen Bildern. Seht selbst.

Als wäre es erst gestern gewesen, so gut habe ich die Bilder noch im Kopf. 1991 kam ich an die Oberstufe. Ältere Schüler, andere Interessen, neue Inputs. Hip Hop war das Ding an Partys und draussen waren die eine Ecke und weiter hinten die Turnhalle bunt. Na gut, Schüler lässt man malen, war ja vorher auch schon so.

Wirklich gepeilt, dass das unerlaubt und mit Sprühdose angebracht wurde, erfuhr ich erst ein Jahr später durch einen neuen Mitschüler. Er zeigte mir seine Skizzen, Flyer und erzählte von Typen, die sich Decknamen zulegten und sich nachts raus schlichen und Wände anmalten. Ich war begeistert. Das wollte ich auch.
An Dosen zu kommen war das grösste Problem. In Aarau gab es lange keine Möglichkeiten und in die grossen Städte zu fahren lag nicht drin. Den Finger am Puls der Zeit, legte sich ein kleines Malergeschäft in der Altstadt Sparvar zu.

“1995 war dann das geilste Jahr in unserem Provinznest.”

1995 war dann das geilste Jahr in unserem Provinznest. Untergrund Hip Hop Partys, es gab eine grosse Punkszene, leerstehende Häuser und Fabriken wurden besetzt. Alles schien möglich und alles wurde angemalt. Im darauffolgenden Jahr habe ich begonnen mich intensiv um das regionale Rollmaterial zu kümmern. SBA wurde gegründet und nochmal ein Jahr später ging ich auf Tour, u. a. Hamburg, und lernte zuerst RISE, POWS und etwas später BARS und PHORE kennen, welcher als einziger noch gut aktiv ist. Mit PHEN aus Fribourg war SBA im Grossraum Bern vertreten und so waren meine Besuche in der Hauptstadt, Fribourg und Thun auch präsenter.

Hamburg wurde indes gefühlt zu meiner zweiten Heimat und hat meinen Style geprägt. Sehr grafisch und sauber gehalten, die Farben spannend eingesetzt, die Buchstaben gut erkennbar und dominant.

“Hamburg wurde indes gefühlt zu meiner zweiten Heimat und hat meinen Style geprägt.”

Seit 2006 gehöre ich zudem Articulo 626 an. Ein Zusammenschluss spanischer und schweizerischen Writer.

Allem voran Fabrikationsstätten, je grösser umso besser. Alte verrostete Maschinen, spröde Wände mit Rissen, der Boden ächzte. Oder eben geräumte Gebäude, wo nachts noch weiter gemalt werden konnte, da der Kasten noch Strom hatte.

Der Reiz besteht in so vielen Komponenten. Fürs erste der Charme an sich, welcher von solchen Orten ausgeht. Es ist gross, es ist ruhig, es hat dutzende Spots – jeder etwas anders und eigen. Manche muss man erst freilegen oder Gestelle losschrauben. Diese Variationen von Spots innerhalb eines Areals haben irgendwann dazu geführt, dass ich seit Jahren nur noch Freestyle male. Mit der Zeit stellt sich so eine enorme Flexibilität ein und keine Stelle scheint mehr unmöglich, um seinen Namen zu hinterlassen.

“Keine Stelle scheint mehr unmöglich, um seinen Namen zu hinterlassen.”

Link Amik Instagram amik626

July 3, 2021. Layup News. No Comments.


Troubles?

Martin Klaus von GWK LAW Rechtsanwälte beantwortet hier Fragen zu Graffiti und Recht.

Ist es Sachbeschädigung, wenn ich eine voll besprayte Wand übermale? Und muss ich dann für die Reinigung der ganzen Wand bezahlen?

Im Gesetz steht, dass Du bestrafst wirst, wenn Du eine fremde Sache beschädigst, zerstörst oder unbrauchbar machst. Eine solche Straftat heisst Sachbeschädigung. Aber was ist, wenn die Sache im Zeitpunkt der vermeintlichen Straftat bereits beschädigt, zerstört oder unbrauchbar war? Wenn Du auf dem Schrottplatz einer schrottreifen Karre eine zusätzliche Beule verpasst, ist das ja wohl we- niger schlimm als bei einem neuen Schlitten. Das Bundesgericht, das höchste Gericht der Schweiz, hatte vor über 25 Jahren (1994) zu entscheiden, wie das in Bezug auf eine bereits besprayte Wand aussieht.

Das Bundesgericht meinte damals, dass der Eigen- tümer der Wand unter anderem darüber bestim- men dürfe, ob diese verändert werden darf. Des- halb liege auch dann eine Sachbeschädigung vor, wenn eine bereits besprayte Wand übermalt wird. Aus diesem Grund wies das Gericht die Beschwer- de des Sprayers ab, der wegen Sachbeschädigung verurteilt wurde.

Dieser Entscheid ist zwar schon eine Weile her und es gibt gute Gegenargumente gegen diese Sichtweise. Schliesslich kann ein neues Piece das Aussehen einer Wand ja sogar verbessern oder es ist dem Eigentümer eigentlich egal, wie die Wand aussieht. Unabhängig davon, wie fresh Dein Style ist, musst Du aber leider davon ausgehen, dass Du eine Sachbeschädigung begehst, wenn Du eine bereits besprayte Wand ohne Einverständnis des Eigentümers übermalst. Dafür kannst Du bestraft werden und je nachdem musst Du auch für die Reinigung der bereits besprayten Wand blechen. Hier solltest Du aber genau hinsehen und prüfen, ob Dir nicht zu viel in Rechnung gestellt wird. Bei Troubles hilft Dir das Legal Team vom Layup gerne weiter.

Link zu GWK LAW.

July 3, 2021. Layup News. No Comments.


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