Streetwear Label – SELVA

Seit fünf Jahren sind die Produkte von Selva fester Bestandteil unseres Sortiments, denn das junge Streetwear Label von der portugiesischen Algarve-Küste überzeugt mit qualitativ hochstehenden Kollektionen, die mit viel Humor die Ästhetik der Tourismus-Region verarbeiten. Wir haben uns mit den Gründern unter anderem darüber unterhalten, wie sie auf ihr Konzept gekommen sind.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein Streetwear-Label zu gründen?

Es begann mit einigen Experimenten mit Siebdruck auf T-Shirts und Sweatshirts. Wir griffen dann auf unseren gemeinsamen kreativen Hintergrund zurück, denn wir hatten bereits gemeinsame kreative Rituale wie Sketchen und Graffitimalen, was uns weiterführte zu Illustration, Grafikdesign, Typografie, Kalligrafie, Fotografie und allem anderen führte, das uns neugierig machte und mit dem wir experimentieren wollten. Ein paar Jahre später, mit der Hilfe und Unterstützung guter Freunde, wurde Selva gegründet.

«Wir hatten bereits gemeinsame kreative Rituale wie Sketchen und Graffitimalen»

Wann und wo war das?

Selva wurde 2016 in der Algarve gegründet.

Wie seid ihr auf den Namen Selva gekommen?

Selva bedeutet auf Portugiesisch „Dschungel“. Ursprünglich war die Idee eine Streetwear-Marke zu machen, die mit der Stadt, ihrer Unruhe und den urbanen Aktivitäten verbunden ist, die wir, unsere Freunde und Menschen, denen wir uns nahe fühlten, ausübten. Nach einiger Zeit und Arbeit wurde uns klar, dass wir an der Algarve in einem andersartigen Dschungel mit sehr pittoresken Merkmalen leben, die grösstenteils mit der jahrzehntelangen Entwicklung einer Tourismus-‚Kultur‘ zusammenhängen, die wir visuell erforschen und in ein einzigartiges, von ihr inspiriertes Konzept überführen konnten

So seid ihr auf das Konzept von „Selva Holiday Enterprise“ gekommen?

Ja, ich schätze, es war einfach eine Möglichkeit, mit dem Konzept zu spielen, das sich damit zu etwas Handfesterem entwickelte. Mit der Zeit wurden unsere Recherchen immer umfangreicher und wir liessen uns mehr und mehr von der Kombination dieser visuellen Sprachen von städtischen und ländlichen touristischen Orten und unserer eigenen Vorstellungskraft und der Fähigkeit, mit dem, was wir sehen, zu scherzen, inspirieren.

Ihr kommt von dort, wo andere Ferien machen – wie ist das Leben an der Algarve?

Ich glaube, in den letzten 10 oder so Jahren hat sich die Realität verändert und der Tourismus ist das ganze Jahr über präsenter geworden, statt wie früher hauptsächlich im Sommer. Damit kamen viele Menschen, die Spass, Festivals, gutes Wetter, gutes Essen und alles andere, was die Algarve zu bieten hat, suchen. 

Manchmal mischen wir uns unter die Leute, manchmal ziehen wir uns zurück, je nachdem, wie es uns gerade geht. Wir schätzen auch die Ruhe und die Möglichkeit, mit der lokalen Realität in Kontakt zu bleiben.

«Wir schätzen die Ruhe und die Möglichkeit, mit der lokalen Realität in Kontakt zu bleiben»

Macht ihr auch manchmal woanders Ferien? Wenn ja, was ist euer Favorit?

Auf jeden Fall. Wir erkunden entweder den Rest Portugals, von der Küste bis zum Landesinnern, um uns zu entspannen, oder wir fahren in die grossen Städte Europas, um andere Eindrücke zu sammeln.

Von Zeit zu Zeit machen wir auch gemeinsame Ausflüge. Diese Ausflüge sind wichtig, um uns inspirieren zu lassen und unsere Energie zu erneuern.

Woher stammen die Ideen für eure Designs?

Die meisten unserer Grafiken sind eine Ode an den Grafikdesign-Stil, der in den 80er und 90er Jahren von europäischen Tourismusagenturen, lokalen Unternehmen wie Hotels, Strandclubs, Bars, Restaurants und für CD-/Tape-Covers aus der Sommermix-Ära der 90er und frühen 2000er Jahre verwendet wurde.

«Die meisten unserer Grafiken sind eine Ode an den Grafikdesign-Stil, der in den 80er und 90er Jahren von europäischen Tourismusagenturen verwendet wurde.»

Und wer macht die Designs?

Wir sind im Moment ein kreatives Team von zwei Personen.

Wo und wie stellt ihr eure Produkte her?

Die meisten Produkte werden in Portugal hergestellt, denn das war schon immer unser Ziel. Bei einigen Kleidungsstücken ist das noch nicht möglich und wir müssen Ausnahmen machen.

Selva Produkte im Online Shop

June 19, 2023. Layup News. Keine Kommentare.


Artist Special L’ORIGINAL

Nicolas Bamert aka L’Original erweckt triste Mauern und öde Objekte mit farbenfrohen Malereien zu neuem Leben. Ob eine Bergbahnstation oder ein Flugzeug, eine Strasse oder eine Lokomotive, er verwandelt alles Mögliche mit fröhlichen Mustern und munteren Farbkombinationen in einzigartige Kunstwerke.

Wir haben uns mit dem Westschweizer Künstler über seinen Werdegang, seine Träume und seinen Wohnort Montreux unterhalten.

Kannst du dich vorstellen, wer bist du? 

Ich bin ein multidisziplinärer Künstler oder, anders gesagt, ein bildender Künstler, der im urbanen Umfeld tätig ist. Ich habe meine gesamte Kindheit in einem kleinen Dorf inmitten von Kühen in der Umgebung von Lausanne verbracht. Auf dem Weg zur Schule in Morges entdeckte ich die ersten Graffitis. Von diesem Moment an entwickelte ich eine Leidenschaft für diese Ausdrucksform. Seit dieser Entdeckung hat mich mein Weg dazu gebracht, die Bereiche Malerei, Skulptur, Fotografie, immersive Installationen und Performance zu erforschen.

Wie bist du auf den Namen ‚Original Artiste’ gekommen?

Eine logische Folge meines Werdegangs. Von klein auf habe ich mich durch meine Ideen und meine Lebensauffassung anders gefühlt. Ich war auch von Kopf bis Fuss mit der Marke „adidas Originals“ bekleidet, für die mein Vater Vertreter war. Bereits in der Schule wurde dies zu einem Spitznamen. In den frühen 2000er Jahren suchte ich nach einem Pseudonym für meine Wandbilder und Gemälde. Ich wollte einen originellen Namen finden. Und Bingo! Es wurde zur Signatur meiner Traumwelt. Erst 2014, als ich meine Figur mit der runden Brille und den Hosenträgern auftauchen liess, personifizierte sich mein Pseudonym in ‚L‘ Original’.

«Graffiti hat meinen Horizont erweitert und mir bewusst
gemacht, wie wichtig es ist, sich frei auszudrücken»

Hast du mit klassischem Graffiti  angefangen? Und wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?

Graffiti hat meinen Horizont erweitert und mir bewusst gemacht, wie wichtig es ist, sich frei auszudrücken. Diese Leidenschaft hat in mir den Wunsch geweckt, meine Kreativität mit dem städtischen Umfeld zu teilen. Im Jahr 2005 kaufte ich meine ersten Sprays, um meine ersten Graffiti-Versuche zu starten, wobei ich zwischen Winzerhütten, Brücken und Autobahnmauern jonglierte. Diese Aktionen waren mir jedoch etwas unangenehm, und ich fühlte mich dabei nicht ganz wohl in meiner Haut. Daraufhin habe ich angefangen, in Ruhe in meiner Garage auf Leinwänden und an privaten Wänden zu malen.

«Es wurde für mich zu einer Notwendigkeit, Freude in
unsere Realität zu bringen und Hoffnung zu schenken»

Deine Werke sind meist sehr farbenfroh und fröhlich – ist das deine Realität oder willst du eine Realität, die manchmal traurig ist, in Schönheit malen?

Seit meinen Anfängen hatte ich immer das Bedürfnis, leuchtende Farben zu verwenden und Farbkombinationen, die überraschen. Beim Machen und Ausprobieren habe ich festgestellt, dass meine Farbwahl den Menschen Freude und persönliche Zufriedenheit vermittelt. In Berlin begann ich, mich an der Urbex-Szene zu beteiligen, um traurige Orte in magische Orte zu verwandeln. Es wurde für mich zu einer Notwendigkeit, Freude in unsere Realität zu bringen und Hoffnung zu schenken.

Du malst nicht nur an Wänden, sondern machst auch Installationen und Skulpturen. Wie bist du dazu gekommen und was reizt dich daran?

Ich bin ein sehr neugieriger Mensch, der immer auf der Suche nach Neuem ist. Ich muss jeden Tag neue Dinge erforschen. Eine grosse Entdeckung war für mich das Eintauchen in meine Kreationen. Im Jahr 2007 wurde ich eingeladen, ein Hotelzimmer in Montreux anlässlich eines ‚Graffiti Contests’ zu bemalen. Diese Intervention hat mich angesprochen: Man kann nicht nur die Wände, sondern auch die Decken und Böden bemalen. Das war für mich der Beginn des Eintauchens in meine Malerei, sich eine neue 360°-Dimension zu gönnen. Die Skulptur hat somit auf natürliche Weise Einzug in meine Arbeit gehalten.

«Je aussergewöhnlicher, desto mehr ORIGINAL»

Du hast bereits die unterschiedlichsten Gegenstände dekoriert, unter anderem Häuser, Autos oder ein Flugzeug. Gibt es einen Gegenstand, von dem du träumst, ihn zu bemalen?

Einen Gegenstand in seiner Gesamtheit zu personalisieren und umzugestalten ist für mich zu einer kreativen Aufgabe geworden. Ich bin ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und neuen Medien. Ich denke, je technischer ein Gegenstand ist, desto mehr reizt es mich, ihn in ein oft spielerisches Aussehen zu verwandeln. Die Liste ist also immer noch lang: Schiffe, Hubschrauber, U-Boote. Je aussergewöhnlicher, desto mehr ORIGINAL.

Du lebst in Montreux, für viele einer der schönsten Orte der Schweiz. Wie würdest du das Leben dort beschreiben?

Montreux ist zu einer Heimat geworden. Es war 2016, als ich nach einem neuen, grösseren Atelier in der Schweiz suchte, wie ich das in Berlin gehabt hatte. Zufällige Begegnungen liessen mich einen einzigartigen Ort entdecken – die Taulan Art Factory – eine alte Fabrik oberhalb von Montreux, in der ich mich niederliess. Ich habe mich auf den ersten Blick in diese Stadt zwischen Bergen und See verliebt. Ich habe das Gefühl, jeden Tag in einem kleinen Feriendorf zu sein in dem jeder jeden kennt.

Gibt es noch etwas, das du uns mitteilen möchtest?

Ich möchte Layup für die schnelle Bearbeitung der Bestellungen und das gute Sortiment bedanken. 

Ihr seid seit 2016 mein Hauptlieferant, mit dem ich meine Projekte verwirkliche und Farbe mit der Welt teilen kann. Als ihr mir vorgeschlagen habt, ein T-Shirt zu entwerfen, musste ich sofort an unsere Begegnung vor einigen Jahren beim Vision Art Festival denken. Dort hatte ich nämlich eine Wasserstation in ein Haus verwandelt, das mit bunten Holzbrettern tapeziert war. Das LAYUP-Logo mit dem Material Holz als Symbol für Vertrauen zu verbinden, war da für mich naheliegend.

Das schwarze T-Shirt kommt mit dem Design von L’Original auf der Brust, handgesiebruckt in kräftigen Farben auf ein fair produziertes T-Shirt aus Bio-Baumwolle.

T- Shirt hier im Online Shop erhältlich – L’Original Instagram Page

June 19, 2023. Layup News. Keine Kommentare.


Sprayday mit: RICH LGS

In einem Dorf unweit von Bern; ein Skatepark und eine Holzwand. Die Anfänge von Rich LGS sind klassisch. Sketchen, Dosen kaufen, die ersten Pieces malen, eine Crew bilden, rumhängen, Actions planen, Actions machen. Später wurde Rich Grafikdesigner und machte das Arbeiten mit Buchstaben und Schriften zu seinem Beruf. Seinen zweiten Graffiti-Frühling teilt er nun aber mit uns, denn die farbigen, verrückten Buchstaben haben ihn nie losgelassen.

Angefangen hat es in meinem Heimatdorf unweit von Bern: Wir kriegten einen Skatepark und eine Holzwand. Eine Hall of Fame. Während den unzähligen Skatesessions kamen da irgendwelche Dudes und haben Wildstyles an die Holzwand gemalt. Wow, yeah, das will ich auch, dachte ich mir. Also ab in die Stadt und Cans kaufen. Die ersten Pieces auf die Rückseite malen und nach und nach Teil der lokalen Szene werden.

«Während den unzähligen Skatesessions kamen da irgendwelche Dudes und haben Wildstyles an die Holzwand gemalt»

Da war King Sesam, Nimo, Diteuf, Axel und seine Brüder, Almio und verdammt viele andere. Irgendwann war ich dann so fest drin, das wir eine eigene Crew bildeten. The Passionistz. Man muss im Nachhinein nicht alles verstehen, was damals in unseren Köpfen abging, aber lustig wars und passioniert waren wir definitiv. Wir hatten Connections in der ganzen Schweiz, sind an viele Jams gegangen und oft tagelang bei King Sesam in der WG abgehangen, gesketcht und die nächste Action geplant oder gewartet bis es endlich dunkel wurde. Nach und nach aber haben alle aufgehört zu malen oder sich anderweitig orientiert, und Graffiti war plötzlich nicht mehr bei allen ganz so wichtig.

«Man muss im Nachhinein nicht alles verstehen, was damals in unseren Köpfen abging, aber lustig wars und passioniert waren wir definitiv»

Ich war also irgendwann viel für mich am Malen habe aber dann Seor, damals noch Hamer, aus Schaffhausen kennengelernt, nebst dem Style passte das auch menschlich sehr gut. Und dann kam Stue aus Biel dazu.

Wir waren so oft zusammen unterwegs, dass wir eine neue Crew bildeten, zusammen mit Foke und Tema aus Zürich. Dazu kam Naros, auch aus Schaffhausen und Yaeo aus dem Deutschen Umland, Leks aus dem Vorarlberg wurde nach vielen alljährlichen legendären FOVS-Jams auch Teil der Crew: The Loveguns — spread Love not Bullets. Ah und ein gewisser Verkäufer im Layup, der Mann mit den vielen Namen war irgendwie auch immer dabei, er, einer meiner ältesten Graffiti-Freunde überhaupt. Aus dem selben Dorf stammend haben wir uns doch erst dank Graffiti kennengelernt und sind bis heute gute Freunde. Nach ein paar Jahren stieg er auch bei den Loveguns ein.

«Für mich war Graffiti der Einstieg ins kreative Schaffen»

Für mich war Graffiti der Einstieg ins kreative Schaffen. Wie so viele ehemalige oder immer noch aktive Maler wurde ich irgendwann Grafikdesigner. Das Arbeiten mit Buchstaben und die Wirkung von Schrift beschäftigen mich Tag ein, Tag aus. Die farbigen, verrückten Buchstaben haben mich aber nie losgelassen. So geht es wohl allen, die irgendwie irgendwann mal etwas mit Graffiti am Hut hatten. 

Immer schaue ich, was um mich herum gemalt wird, weiss meist genau wer grade unterwegs ist und bewundere den Antrieb derer, die Nacht für Nacht um die Häuser ziehen.

«Ich spüre zudem einen neuen, frischen Wind in Bern, mit all den Halls, die entstanden sind»

Seit nun etwa eineinhalb Jahren bin ich wieder motiviert. So stark wie schon lange nicht mehr, warum genau weiss ich nicht. Mein zweiter Graffiti-Frühling. Ich denke, es hat viel damit zu tun, dass ich wieder mit Sketchen angefangen habe. Ich spüre zudem einen neuen, frischen Wind in Bern, mit all den Halls, die entstanden sind. Ich habe auch das Gefühl, es gibt weniger Beef und die Stimmung ist allgemein weniger aggressiv… I really like that. Ich bin super dankbar für all die Halls und die Menschen, die schauen, dass dieser Teil der Kultur nicht ausstirbt.

«Ich cutte nie, Standardcap only»

Ich versuche mit Flow zu malen. Wenn man das Bild anschaut, soll sichtbar sein, dass ich Spass hatte. Ich denke, das beeinflusst stark, wie ein Bild schlussendlich wirkt. Ich cutte nie, Standardcap only. Bei meinen Styles, im Gegensatz zur Grafik, gilt: Mehr ist mehr. «An dem Style hat es gar keinen Pfeil, das ist doch kein Graffiti», hat mir einmal jemand gesagt — das ist mir geblieben. Seither gehören die Pfeile fix zu jedem Style dazu. An Buchstaben tüfteln und mit Freunden malen, das lässt mich nun wahrscheinlich so schnell nicht wieder los. We will see.

Rich Shirts, Hoodies und Sweater im Online Shop – Rich Instagram Page

June 19, 2023. Layup News. Keine Kommentare.


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