Ich bin beim Aufkleben eines Stickers angehalten worden, und der Polizist hat gemeint, das gebe eine Anzeige wegen Sachbeschädigung. Ist Stickern wirklich Sachbeschädigung?
Wie so oft: Es kommt drauf an. Was ist eine Sachbeschädigung überhaupt? Im Strafgesetzbuch steht, dass Du eine Sachbeschädigung dann begehst, wenn Du eine Sache beschädigst, zerstörst oder unbrauchbar machst.
Beschädigt muss aber nicht dasselbe wie kaputt heissen. Zur Annahme einer Sachbeschädigung kann es bereits ausreichen, wenn die Funktionsfähigkeit einer Sache beeinträchtigt ist, sie also nicht mehr oder nur beschränkt zum vorgesehenen Zweck brauchbar ist. Überklebst Du bspw. eine Windschutzscheibe eines Autos, bleibt die Scheibe zwar ganz, aber man sieht nicht mehr ganz durch sie hindurch und sollte das Auto je nachdem besser stehen lassen.
Wichtig sind zwei Aspekte. Nämlich wohin oder auf was Du den Sticker klebst und die Frage, ob der «Schaden» innerhalb kurzer Zeit und einfach beseitigt werden kann. Beim Überkleben eines Verkehrsschildes, einer Kamera oder eben einer Windschutzscheibe gilt die Funktionsfähigkeit durch einen Sticker aus rechtlicher Sicht eher als beeinträchtigt, als wenn Du in Deiner Lieblingsbar die Toilettentür dekorierst. Klebt der Sticker super gut oder hinterlässt nach der Entfernung Klebspuren, sieht die Sache anders aus, als wenn man ihn ohne Aufwand von Hand wieder abziehen kann. Als Faustregel gilt, je weniger die Funktionsfähigkeit durch den Sticker beeinträchtigt wird und je einfacher sich dieser entfernen lässt, desto höher wären Deine Chancen auf einen Freispruch.
Überklebst Du aber Verkehrsschilder, droht unter Umständen zusätzlicher Ärger. Im Strassengesetzbuch gibt es einen speziellen Straftatbestand, und zwar die «Beschädigung von Signalen». Lässt Du zudem noch die Abzugsfolie des Klebers auf den Boden fallen, hat das Gesetz auch darauf eine Antwort. Damit verstösst Du gegen das Abfallgesetz.
Beachte: Je nachdem, was auf dem Sticker zu sehen ist, kann bereits das Aufkleben eines Stickers zu erkennungsdienstlichen Massnahmen, d.h. der Abgabe von Fingerabdrücken, Fotos usw. führen, da die Polizei Deine Schuld mit Hilfe der Fingerabdrücke beweisen will.
Je nachdem, was Du wo beklebst und wie gut Dein Sticker klebt, ist das Risiko einer Verurteilung wegen einer Sachbeschädigung also höher oder kleiner – wenn Du Dich denn erwischen lässt.
Martin Klaus, gwk law Rechtsanwälte
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Klassische NYC Bombings Anfang der 90ger Jahre in den Strassen Berns. Zehn Jahre später aufwändige Classic Styles an den Hall of Fames. Mit viel Engagement und viel liebe zu Style entwickelt Serie BIA seine Graffiti Skills. Bis heute ist er in der Berner Szene ein sicherer Wert. Wir duften wir ihm bei seiner lieblings Hall of Fame über die Schultern schauen und sehen wie eines seiner Bilder entsteht.
Anfang der 90ger Jahre tauchen in Bern und Umgebung plötzlich Bombings mit dem Kürzel BIA in den Strassen und den Lines auf. Classic New York Style meistens simpel in Silber gehalten. Was bedeutet BIA?
BIA bedeutet Brothers in Action, da wir drei Brüder sind die alle malen, ich bin der mittlere der drei.
Was war dein Motivator so viel Output zu liefern?
Die Crew DCK hat mich sehr motiviert mehr und mehr zu bomben. Auch sie waren eine junge Crew, die sich einen Namen in der Szene machen wollten.
Wie alt warst du damals und hattest du einen Bezug zu Hip Hip?
Ich war damals 17 Jahre alt und Graffiti war das Element von den vier sogenannten Hip Hop Elementen, dass zu mir passte. Als ich aufgewachsen bin in die Hip Hop Kultur war klar, dass man jedes der vier Elemente probieren soll, damit man weiss, welches zu einem passt. Bei mir war es Graffiti.
Silber war ja damals die Farbe der Bombers. Andere Farben haben eigneten sich zum bomben nicht so gut weil sie nicht so gut deckten. Wo habt ihr eure Dosen gekauft?
Wir kauften unsere Dosen im Nautica Sport in Bern. Sparvar war damals die Marke mit der wir alle sprayten. Es gab den Blumenspray und eben das Silberchrome, die grüne Dosen mit dem glänzenden Deckel.
Wie ging es dann weiter?
1998 gab es die Hall of Fame in Ostermundigen. Das war mein perfekter Playgound. Ich habe sicher jede Woche ein neues Bild dort gemalt. So entstanden auch meine Skills.
Und dann kam neue Motivation und neue Vorbilder, welchen Style willst du erreichen?
Ja, meine Vorbilder waren die Berliner Stylewriters wie RUZD, SUKE, REW, INKA, ode POET. Ich versuche seitdem dieses Stylewriting Ding weiter zu verfolgen. Ich denke, dass jedes Bild Buchstabenmässig anders aussehen sollte. Farben sind meiner Meinung nach immer zweitrangig.
Wie wichtig sind Hall of Fames?
Sehr wichtig! Es braucht Plätze wo der Nachwuchs legal üben kann. Ich hoffe es entstehen in Zukunft noch viele Hall of Fames in der Schweiz.
Hast du Tipps für die Newcomer?
Sketchen, sketchen und nochmals sketchen, dass finde ich am wichtigsten um seine eigene Buchstabenidentität zu finden.
Was hälst du von der heutigen Szene?
Ich finde es super wie aktiv die Szene heute ist und sehe viel aktivität da draussen. Sehr gut so!
https://www.instagram.com/serie.77/
Das Serie T-Shirt findet ihr bei uns im Online Shop über diesen Link https://www.layup.ch/layup-t-shirt-serie-highlights-black-p-20841.html
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